Le Corbusier

Le Corbusier (geb. 1887 in der Schweiz – gest. 1965 in Frankreich), geboren als Charles-Édouard Jeanneret, war ein wegweisender Architekt und Künstler des 20. Jahrhunderts, der für die Verschmelzung von Funktionalität und Schönheit in der modernen Architektur bekannt war.
Ab 1917 lebte und arbeitete Le Corbusier hauptsächlich in Paris, obwohl seine Tätigkeit zeitlebens international blieb. Er wandte sich der Malerei zu, nachdem er den Künstler Amédée Ozenfant kennengelernt hatte. Gemeinsam gründeten sie 1918 die Puristische Bewegung, die sich auf Stillleben konzentrierte: Alltagsgegenstände wurden als geometrische Formen und flächige Farbfelder dargestellt. Le Corbusier betrachtete die Malerei als einen wesentlichen Bestandteil seiner ästhetischen Philosophie und schrieb: „Ich denke, wenn meinem Werk als Architekt überhaupt eine Bedeutung beigemessen werden soll, dann liegt ihr tieferer Wert in dieser verborgenen Arbeit.“
In seinem 1923 erschienenen Buch „Vers une architecture“ lehnte er verschnörkelte Stile wie den Jugendstil ab und beschrieb Häuser als „Wohnmaschinen“. Er plädierte für Funktionalität, Klarheit und Harmonie. Seine Gestaltungsphilosophie – zentriert auf Volumen, Oberfläche und Grundriss – legte er in seinen Schriften und anhand seiner „Fünf Punkte der Architektur“ dar, die sich in Projekten wie der Villa Savoye bei Paris und der Unité d’habitation in Marseille manifestieren. Le Corbusiers Vermächtnis liegt in seiner Überzeugung, dass Architektur die menschliche Erfahrung durch Form und Emotion prägt.